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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 379

1859 - Lübeck : Rohden
Xx, §. 8. Verdunkelung des Glanzes unter den letzten Ottonen. 379 geistreiche und ehrgeizige Wittwe. Beide Frauen führten durch Hülfe des trefflichen Willigis, Erzbischof von Mainz, das Reichsregiment mit einer Umsicht und Festigkeit, daß es nur einiger großer Thaten des jungen Königs bedurft hätte, um schnell den Kaiserthron wieder mit seinem frühern Glanze zu umgeben. Aber diese Thaten blie- den aus. Allzu früh war der wohlunterrichtete königliche Knabe, „das Wunder der Welt", in die selbständige Verwaltung seines Reiches eingetreten, allzu unklare und jugendlich überspannte Phantasieen zogen noch durch seine Seele; er setzte sich Ziele, die er nimmermehr errei- chen konnte, nicht mehr wollte er Sachse, nicht mehr Deutscher sein; Grieche von Geburt, Römer durch seine Würde, wollte er Rom wieder zur Hauptstadt der Welt, sich selbst zum altrömischen Imperator ma- chen. Mittlerweile aber, während er seine geringe Lebenskraft in überschwenglichen und unausführbaren Versuchen und Plänen ver- zehrte, wankte ihm schon der Boden unter den Füßen. Vcrrath und Ab- fall zeigte sich an allen Orten. Die Dänen hatten die deutsche Herrschaft abgeworfen, die Wenden das alte Heidenthum wiederhergestellt, Polen, Böhmen und Ungarn sich der deutschen Oberherrlichkeit — zum Theil mit Wissen und Willen des „römischen" Kaisers — entzogen. In Frankreich hatte das neue Königsgeschlecht des Hugo Cap et (seit 987) die letzten Karolinger völlig beseitigt und arbeitete mit Erfolg daran, das weftfränkische Reich von dem deutschen Einfluß gänzlich zu befreien. Italien war von der Südspitze bis zu den Alpen in vollem Aufruhr und kaum konnte die Leiche des kaiserlichen Jünglingö (1002) den wiederholten Anfällen italischer Kriegsfürsien durch seine Getreuen entzogen und über die Gebirge in die Gruft seiner Ahnen hinüberge- rettet werden. Das stolze Gebäude des großen Otto schien mit dem Tode und durch die Schuld seines Enkels zusammenzubrechen. Aber wenn auch die äußere Machtfülle des Kaiserthums von den beiden Jünglingen nicht in ihrem ganzen Umfange gewahrt werden konnte, so haben sie doch anregend und befruchtend auf die innere Ent- wicklung des deutschen Geistes und der Kirche eingewirkt. Schon die Verbindung mit Italien, welche der große Otto eröffnet hatte, die fortwährenden Römerzüge, an welchen fast alle deutschen Fürsten und unzähliges Volk sich belheiligten, mußten die Resie der altrömischen Bildung, die sich noch in Italien erhalten hatten, weithin über die deut- schen Länder'verbreiten. Dazu kam noch die neuangeknüpfte Verbin- dung mit dem griechischen Hofe und die Regentschaft dertheophano und die gelehrte Erziehung, welche der junge Otto empfing. Da sammelten sich von allen Seiten her gelehrte Männer an dem Hofe des jungen Kaisers, da fing man wieder an zu studiren, zu schriftstellern, zu dichten, zu philosophiren. Es wurden wieder künstlerische Versuche

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 395

1859 - Lübeck : Rohden
Xxi. §. 3. Beginn der päpstlichen Weltherrschaft mit den Kreuzzügen. 395 beutegierigen Rittern und Knechten der damaligen Christenheit will- kommener sein, als Abenteuer. Krieg und Raub, wodurch sie alle ihre Sünde abbüßen und den Himmel verdienen könnten. Mit wel- cher Luft und frommer Begier zogen sie da aus zu Tausenden, aus Frankreich, Deutschland, Italien, nacb Klein-Llsien und Palästina bis vor Jerusalem. Mit welcher Begeisterung und blutigen Hitze dran- gen sie ein in die gewonnene Stadt und schlachteten rechts und links Griechen und Saracenen und mordeten und plünderten bis zum Uebermaß, um dann zerknirscht und mit entblößten Füßen, Psalmen singend, in das gereinigte Gotteshaus zu ziehen, um Gott die Ehre zu geben für den blutigen Sieg und sich der Vergebung aller ihrer Sünden zu getrosten. Schon von früheren Päpsten war mehrfach auf den Kampf gegen die mohamedanische Macht als auf eine dringende Psticht der Christen- heit hingewiesen. Zuletzt noch von Gregor Vii. Die unge- heuren Vortheile, welche ein solches Unternehmen der gesammten Christenheit dem Ansehen und der Machtstellung des Papstes als des Oberhauptes aller Christen bringen inußte, lagen zu nahe, als daß die hierarchische Klugheit sie nicht hätte erkennen und -ergreifen sollen. Dazu drängte die ganze werkeifrige, sinnlich begeisterte Frömmigkeit der damaligen Zeit auf eine solche Bethätigung ihres Eifers für den Herrn und für die Kirche hin. Schon hatten namentlich die Normannen seit längerer Zeit den Kampf gegen die Saracenen mit großer Vorliebe aufgesucht. Die Pilgerfahrten nach dem heiligen Lande waren eine sehr beliebte Bnßübung geworden bei Hoch und Nieder. Die Noth der Zeit rief weithin eine Sehnsucht nach etwas Neuem, Ungewöhnlichem hervor. Da that Papst Urban Ii. den glücklichen Griff und gab das Losungswort, welches dem unbestimmten asketischen Verlangen vieler Hunderttausende die bestimmte Richtung nach Jerusalem gab*). Eine große Kirchenversammlung veranstaltete er zu Clermont 1095, und ent- zündete durch sein; Thränen und Ermahnungen einen solchen Eifer unter der ganzen unzählbaren Menge der Versammelten, daß sie unter dem tausendstimmigen Geschrei: „Gott will es"! sich mit dem Kreuz bezeichnen ließen und unter der obersten Leitung des heiligen Vaters sich zum Kriegszuge nach Jerusalem verpflichteten. Wie eine Alles mit sich fortreißende Fluth brach diese begeisterte Stimmung von Clermont aus über alle französischen Landschaften und einen großen Theil Ita- liens und Deutschlands herein. Hohe und Niedere, Männer und Wei- der, ja Kinder und Greise wetteiferten, dein Zuge sich anzuschließen. Vom Pflug, von der Heerde, von der Werkstatt kamen sie nicht minder zahlreich als aus den Burgen, Schlössern und Palästen. Die Zellen I Die Geschichte von den Gesichten und vorbereitenden Predigten Peter's von Amiens ist nach neueren Forschungen unglaubwürdig. Er selbst wurde erst durch den Aufruf des Papstes zu seinen Bolköpredigten angeregt.

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 400

1859 - Lübeck : Rohden
400 Xxi. §. 5. Kreuzzug wider die Wenden. senherzögen eingesetzten Markgrafen im Wendenland und die Erz- bischöfe von Magdeburg hatten nun fast hundert Jahre hindurch zu- gesehen, wie alle christlichen Stiftungen im Wenden lande zwischen Elbe und Oder immer auf's Neue wieder von den empörten Heiden vernichtet wurden, also daß auf dem rechten Elbufer nur gar wenig Christen zu finden waren. Als nun Bernhard von Clairvaux im Namen des Papstes Eugen die Deutschen zur Kreuzfahrt nach Jerusalem aufforderte, antworteten mehrere norddeutsche Fürsten ganz verständig: sie hätten Heiden genug in der Nähe zu bekämpfen und brauchten deshalb nicht erst nach Asten zu ziehen. Dem frommen Bernhard war solche Antwort höchst befremdend. Er hatte gar nicht geglaubt, daß an den Grenzen, ja eigentlich im Schooße des deutschen Reichs die Heiden seit Jahrhunderten von den christlichen Fürsten in Ruhe gelassen wurden. Er strafte die Fürsten hart ob solcher Säumigkeit und betrieb jetzt selbst die Unternehmung eines Kreuzzuges gegen die heidnischen Wenden mit größtem Eifer. Die- selben Gnaden und Segnungen wie den Kreuzfahrern gegen Jeru- salem sollten denen zu Theil werden, die das wendische Kreuz näh- men (1147). Es war ihrer eine ziemlich bedeutende Zahl, an der Spitze der Herzog von Sachsen Heinrich der Löwe und dessen Schwiegervater Herzog Konrad von Zähringen (dessen Besitzungen im Elsaß, Baden, Schweiz und Burgund zu suchen sind). An 100,000 Streiter zogen mit ihnen. Sie theilten sich in zwei Haufen. Der eine wandte sich gegen Niclot, den Obotritenfürst, dessen Reich an dem Ufer der Ostsee entlang etwa von Lübeck bis nach Stralsund reichte. Der andere zog von Magdeburg aus gegen die untere Oder. Große Kriegsthaten sind freilich nicht geschehen; aber der Hauptzweck des Zuges wurde erreicht. Der Schrecken über solch ein gewaltiges, von kirchlichem Eifer erfülltes Heer war unter den Wen- den so groß und wirkte so nachhaltig, daß überall das Christenthum ohne Widerstreben zugelassen wurde. Ueberall wurden Kirchen und Klöster, Domstister und Schulen neu gegründet oder wiederhergestellt; Priester und christliche Ansiedler aus Deutschland kamen in's Land; der Herzog von Sachsen und seine Grafen konnten ungestört und mit fester Hand die christliche Herrschaft führen, und wenn auch lang- sam, so ging doch Schritt vor Schritt das bisher so widerspenstige, rohe, abgöttische Volk einer völligen Umwandlung entgegen. Der letzte heidnische Tempel, der umgestürzt wurde, war der Tempel des Svan tev i t auf der Nordspitze Deutschlands, zu Arcona auf Rügen; er wurde 1169 von den Dänen zerstört.

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 402

1859 - Lübeck : Rohden
402 Xxi. §. 6. Neue Siege der Päpste über Kaiser Friedrich I. rc. können, so mochte man sagen, es sei das nur durch die eigne Schuld der Fürsten möglich gemacht, durch ihre Unsittlichkeit, ihre Frevel, ihre Unklugheit, ihre Untüchtigkeit, durch die Gunst der Zeitumstände, die Unmündigkeit der Herrschern, s. w. Jetzt aber sollte sich's zeigen, daß die Idee, für welche die Päpste kämpften, die geistliche Welt- monarchie, wirklich so tiefe Wurzeln in der Zeitentwicklung und in den Völkern habe, daß es selbst einer Reihe der gewaltigsten, consequen- testen, ruhmreichsten Kaiser, die je auf dem deutschen Thron gesessen haben, nicht gelingen konnte, sich mit den Waffen weltlicher Macht und Klugheit den Päpsten gegenüber zu behaupten. Wir sind einge- treten in die wunderbar herrliche Zeit der höchsten Entfaltung des deutsch-mittelalterlichen Volkslebens, in die Zeit der hochgepriesenen hohenstaufischen Kaiser. Alles, was von dem Wohlstand, der Bildung, dem künstlerischen Schaffen und allgemeinen Lebensgenuß, den pracht- vollen Bauten, den schwelgerischen Hofhaltungen, den glänzenden Tur- nieren und aller sonstigen Pracht des Ritterwesens und der Lieblichkeit des Minnesanges uns erzählt wird oder noch heute erhalten ist, drängt sich vorzugsweise in dies Jahrhundert zusammen, wo die drei großen Hohenstaufen Friedrich I. und Ii. und zwischen ihnen Hein- rich Vi. auf dem deutschen Kaiserthron saßen. Alle drei bekämpften sie nach einem festen Plane, mit unermüdeter Beharrlichkeit, mit eben so viel Klugheit als Kühnheit die päpstliche Macht, die sich über sie erheben wollte und erhoben hatte. Aber sie unterlagen — unterlagen so vollständig, so jammervoll, daß nie ein großartigeres Trauerspiel einen thränenreichern Ausgang genommen hat. Schon gleich Friedrich I. Barbarossa (1132 — 80), der hochbegabte, fromme und mannhafte Kaiser, voll hochstrebender Plane und un- überwindlicher Tapferkeit, mußte nach langwierigem harten Streit sich demüthigen vor den Päpsten. Mit kriegerischem Glanz und großen Entwürfen zog Friedrich I. zum ersten Male 1154 über die Alpen nach Italien. Dort in der Lombardei, wo man die Herrschaft und die Gerechtsame der deutschen Kaiser schon fast vergessen hatte oder verachtete, wo die Unzahl reicher und mächtiger Städte, voll Ueber- fluß und Wohllebens, die kaiserlichen Befehle und Beamten hoffartig verwarfen, sollte die Kaiserhoheit in neuem Glanz erstehen, alle Wi- derspenstige unterdrückt und ein sicheres und gehorsames Reich ge- gründet werden. War doch des Kaisers Friedrich Wort und Ent- scheidung von den Königen in Dänemark wie in Ungarn, von den Herzogen in Polen und den Erzgrafen in Burgund gefürchtet, ehrten ihn doch die Könige von England und Frankreich durch höfliche

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 407

1859 - Lübeck : Rohden
Xxi. §. 8. Die Zeiten des vierten Kreuzzuges. 407 des Papstes Werk war ja die Gründung des jerusalemischen König- reichs gewesen, seine Heere waren zu solchem Unternehmen ausgezogen, seinen segnenden Verheißungen hatten Fürsten und Völker vertraut, seine Fürsorge und Oberleitung sollte das Gewonnene befestigen und erweitern helfen. Statt dessen, so klagte man nun, hatte er mit dem Kaiser gehadert und darüber die schönste Perle der gesainmten Christen- heit schmählich verloren gehen lassen. Aber Kaiser Friedrich hatte kaum die Trauerkunde vernommen, als er selber sich an die Spitze der neubegeisterten Christenschaaren stellte, um im Greisenalter noch als Dank für so viele und große Wohlthaten dem Herrn sich selbst mit dem ganzen Rest seiner Kraft zum freudigen Werkzeug für solch heili- ges Unternehmen darzubringen. Wie wetteiferten da die Fürsten, geistliche und weltliche, dem großen Kaiser mit ihren Vasallen zu folgen. Unter dieser Führung schien jede Furcht vor Gefahr und Mißlingen beseitigt; Jedermann war des Gelingens sicher, man sah mit mitleidigen Augen auf die, welche zu Hause bleiben mußten. Und wirklich, nie ist ein Zug mit mehr Umsicht, Nachdruck und Erfolg ge- leitet. Alle Jammerscenen .früherer Kreuzzüge wurden vermieden. Schon war man fast an den Grenzen Syriens angelangt, der Ruhm des Kaisers erscholl durch ganz Europa und Asien, erfüllte die Sa- racenen mit Furcht und Schrecken, erhub die Herzen der Christenheit zur freudigsten Zuversicht, da (verlasset euch nicht auf Menschen!) mitten im glücklichen Fortgang des gepriesenen Unternehmens, auf dem Gipfel seines Ruhms und seiner Siege, holte der Herr den theuren Helden heim zu dem schönen, himmlischen Jerusalem. Er ertrank beim Ueber- setzen über den Fluß, sein Heer zerstreute sich oder erlag pestartigen Krankheiten. Jerusalem blieb in den Händen der Saracenen. §. 8. Die Zeiten des vierten Kreuzzuges. Wem es durch den plötzlichen Tod des großen Barbarossa noch nicht klar geworden wäre, daß der Herr selbst die Wiederher- stellung des Christenreichs zu Jerusalem mit starker Hand und auö- gerecktem Arm verhinderte, dem mußte der mit dem dritten Kreuzzug in Verbindung stehende und fast gleichzeitig unternommene vierte Kreuzzug vollends die Augen öffnen. Auf die Schreckenskunde von der Eroberung Jcrusalem's durch Saladin hatten sich außer dem Kaiser auch die Könige von Frankreich und von England an die Spitze ihrer Schaaren gestellt und waren mit großem Glanz, Geräusch und Pomp ein Jahr später als Friedrich ausgebrochen und zu Schiffe hinübergefahren nach der Küste von Palästina. Es waren Philipp August von Frankreich (1180 —1223), der schöne, eitle, ränkevolle, herrsch- und habsüchtige Sohn Ludwig's Vii., des unglücklichen Kreuzfahrers, den wir schon kennen gelernt, und Richard „Löwen- herz" von England, der tollkühne, grausame und grobsinnliche Sohn jenes Heinrich Ii., der wegen der Ermordung des Erzbischofs Tho-

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 449

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 8. Die neue Staatskunst der luxemburgischen Kaiser. 440 §.8. Die neue Staatskunst der luremburgischen Kaiser. Kehren wir aus diesem stillen Kreise auf das Gebiet des öffent- lichen Lebens und der Völkergeschichte zurück, so begegnet uns da freilich sogleich wieder der schneidende Luftzug der sich vorbereitenden neuern Staatskunst, die aller höheren Interessen bar sich lediglich auf den Eigennutz gründet und über den nächsten in die Augen fallenden Vortheil der eignen Person und des eignen Landes keine weitere Ver- pflichtung für die höheren und allgemeineren Angelegenheiten der Chri- stenheit anerkennen will. Nicht umsonst hatte Kaiser Karl Iv. seine Erziehung und erste Ausbildung in Frankreich und Italien empfangen. Durch ihn kamen die französischen Regierungsgrundsätze zuerst nach Deutschland. Er wie seine Söhne Wenzel und Si egmund, die nach ihm die Kaiserkrone getragen haben, konnten die französische Charak- terlosigkeit und Leichtfertigkeit nie verleugnen. Nur trat das welsche Wesen in verschiedener Weise frei ihnen hervor; bei Karl mehr als ränkesüchtige Geriebenheit, gewandte Ueberlistung seiner Gegner und gewissenlose Ausbeutung fremder Treue und Gutmüthigkeit für den eignen Vortheil. Bei Wenzel dagegen erscheint mehr die franzö- sische Rohheit, Rücksichtslosigkeit, Grausamkeit, die schändliche Tyrannei französischer Gewalthaber, und bei Sieg mund die seine und galante Art des äußern Wesens und die gewinnenden und bestechenden Manieren in der äußern Erscheinung, verbunden mit leichtsinniger Flatterhaftigkeit, Oberflächlichkeit und einer mehr ver- wirrenden als heilbringenden äußerlichen Geschäftigkeit. Von ihren Verpflichtungen für das deutsche Reich und für die gesammte Chri- stenheit hatten sie keinen Begriff oder wollten sich solcher Bürde, wenn sie nicht zugleich Vortheil und Ehre brachte, nicht unterziehen. Somit überließen sie das Reich sich selber und sorgten nur für ihre Erbländer. So viel neue Noth und Verwirrung dieses abermalige Zurücktreten der Kaisergewalt über Deutschland brachte, so muß man doch sagen, es war für die Deutschen ein Glück und ein nicht ge- nug zu preisender Rathschluß göttlichen Wohlgefallens, daß sie nicht bloß von der päpstlichen Knechtschaft, sondern auch von der kaiserlichen Vormundschaft gerade zu der Zeit befreit wurden, da sie alle Bildungs- mittel und Hülfen zu einer freien und selbständigen Entwicklung in reichem Maße empfangen hatten. Welch ein jammervoller Zustand, wenn auch das deutsche Volk unter ein ähnliches Joch gerathen wäre, wie die welschen Völker, insonderheit die Franzosen; wenn solche De- spoten, wie der halbfranzösische Wenzel einer war, die Deutschen in v. Rohden, Leitfaden. 29

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 411

1859 - Lübeck : Rohden
Xxi. §. 9. Innocenz in. oder die vollste Entfaltung ;c. 411 horsam dem einen römischen Bischof, dem Stellvertreter Gottes auf Erden zu unterwerfen. Diese höchste Höhe erreichte das Papstthum unter Innocenz Iii. (1198—1216). Er war in der That ein Mann, der an Einsicht und Scharfsinn, an Gerechtigkeitsliebe und sittlicher Haltung, an Kraft und Klarheit allen Fürsten jener Zeit bei Weitem überlegen war, ein Mann, der leidenschaftslos und besonnen, im vollen Gefühl seiner Würde, eben so ruhig als entschieden, in der Sicherheit seiner zweifellosen Ueberzeugung von seinem Recht und sei- ner Pflicht wirklich wie ein Gott auf Erden zu walten schien — nur freilich wie ein staubgeborner sündiger Gott ohne Allmacht, ohne Allwissenheit, ohne Ewigkeit, mit befleckter Heiligkeit und unzureichen- der Liebe. Erst nachdem dieser beste, weiseste und gewaltigste der Päpste die volle Weltherrschaft wirklich besessen und geübt hatte, konnte die gesammte Christenheit und jede einzelne wahrheitsuchende Seele sich gründlich und klar überzeugen, daß diese römische Welt- monarchie doch am Ende nichts Anderes sei, als ein Wiederaufleben je- ner altheidnisch-römischen Weltherrschaft, Kleid und Abzeichen des Lammes, aber Stimme und Rede des Drachen. Denn „Sein Reich ist nicht von dieser Welt." Damit also Solches erkannt würde, wurde diesem größten Papst nach allen Seiten hin Raum gegönnt, daß er unbeengt und ungehindert zeigen könne, was denn ein solcher Stell- vertreter Gottes auf Erden unter den allergünstigsten Verhältnissen zu leisten vermöge. Unmittelbar vor dieses Papstes Thronbesteigung war dem mächtigsten der Hohenstaufen ein jähes Ende bereitet, war das schöne, für den Papst so überaus wichtige sicilianische Reich in die Hände eines schutzbedürftigen Weibes und eines hülflosen dreijährigen Kindes (Friedrich H.) gelegt, waren die unbändigen Stadtgemeinden des obern Italiens in solche Verwirrung (die Strafe ihrer eignen Zügellosigkeit) gerathen, daß sie der päpstlichen Ein- griffe und Entscheidungen sich nicht mehr entschlagen konnten. In Deutschland war der furchtbare Kampf zwischen den Welfen (An- hänger und Nachkommen Heinrich's des Löwen und Begünsti- ger der Hierarchie) und den Ghibellinen oder Hohenstaufen, der schon zu Kaiser Konrad's Zeit begonnen, auf's Reue zu einer Alles verzehrenden, das deutsche Reich völlig zerrüttenden Wuth em- porgelodert, also daß der Papst als höchster Richter zwischen die bei- den sich bekämpfenden Könige treten, jetzt für Heinrich des Löwen Sohn Otto Iv, jetzt für Heinrich's Vi. Bruder Philipp von Schwaben sein oberherrliches Gewicht in die Wagschale legen, und endlich seinen jugendlichen Schützling und Mündel, den heranwach-

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 452

1859 - Lübeck : Rohden
452 Xxü. §. 9. Gleichzeitige Schwächung Frankreichs und des Papstthums. hat freilich sein roher und träger Sohn Wenzel wieder umgestürzt oder verfallen lassen. Doch blieb Böhmen noch immer eines der am meisten vorgeschrittenen deutschen Länder. Schwerer mußten es die Marken empfinden, daß die feste und weise Hand Kaiser Karl's nicht ntehr die Regierung führte. Sie kamen in die Hände Sieg- ln und's, der aber viel zu sehr mit der Erwerbung der ungarischen Krone beschäftigt war (er hatte die Erbtochter von Ungarn geheirathet) und seine deutschen Länder schmählich aussaugen und verkommen ließ. Aber dieser jammervolle Zustand sollte für die Mark Brandenburg nur Einleitung und Uebergang sein für eine desto schönere und bedeutungsvolle Zu- kunft, die mit dem Eintritt des glorreichen und gesegneten hohenzoller- schen Hauses begann. Unfähig, die Marken selber zu verwalten, in be- ständiger Geldverlegenheit und dem Burggrafen Friedrich mannig- fach verpflichtet, übergab Siegmund dem Hohenzoller Friedrich, Burggraf von Nürnberg, die Mark Brandenburg, erst nur pfandweise, dann 1415 als eignes Kurfürstenthum, ihm und seinen Erben mit allen Rechten eines deutschen Reichsfürsten und Erzkämmerers. Damals ahnte Siegmund schwerlich, wie schnell sein eigner Stamm ver- löschen und wie hehr und gewaltig der königliche Baum erwachsen werde, dessen erstes Reis er damals in den brandenburgifchen Boden senkte. §. 9. Gleichzeitige Schwächung Frankreichs und des Pap st th ums. Schwerlich würde Deutschland den großen Umschwung seiner Verfassung, da es aus einem Lebenstaat zu einer Fürsten- und Stüdte- republik sich umgestaltete, so ungestört haben vollziehen können, wären nicht seine beiden alten Widersacher, Frankreich und die Päpste, voll- ständig nach einer andern Seite in Anspruch genommen und selbst in einem bedenklichen Rückgang ihrer Macht begriffen gewesen. Frank- reich war in einen schweren Krieg mit England verwickelt; denn der König Eduard Iii. behauptete nach dem Aussterben der Hauptlinie der Capetinger (1328), ein näheres ^Anrecht auf den französischen Thron zu haben als die Seitenlinie der Valois, und da nun König Philipp Vi. von Valois die englischen Besi- tzungen in Frankreich angriff (fast das ganze südwestliche Frank- reich gehörte damals dem englischen Könige), so entspann sich ein blutiger und langwieriger Krieg, der hauptsächlich auf fran- zösischem Boden ausgefochten wurde und das französische Reich mehr als ein Mal an den Rand des Verderbens brachte. In der furchtbaren Schlacht von Cressy 1346 sollen elf französische Prinzen und 1200 Ritter umgekommen sein. In der Schlacht von Poitierö 1356 wurde König Johann, der seinem Vater Philipp

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 459

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii, §. 11. Die Türkcnnoth und die Eroberung Constantinopels. 459 §. 11. Die Türkennoth und die Eroberung Constan- tinopels. Durch die Kirchenversammluugen des 15. Jahrhunderts war es auf das Klärlichste dargethan, daß man in dem Papstreich die Wahr- heit nicht wollte, daß man die Finsterniß lieber hatte als das Lickt. So konnten denn- die Strafgerichte nicht ausbleiben. In der johan- neischen Apokalypse waren sie mit erschreckenden Farben längst zuvor geschildert und ihre Vorspiele und Anfänge hatte das gottlose Geschlecht schon zu verschiedenen Zeiten zu fühlen bekommen. Eines der furcht- barsten und einschneidendsten Streckmittel war das Hereinbrechen der Könige des Ostens, die vom Eufrat, von der alten Reichsgrenze des Römerreichs her, unter den grausamsten Verheerungen ihren Sieges- zug hielten bis in die Mitte der Christenheit- Lange Zeit hatte es geschienen, als sei diese schwere Zuchtruthe gänzlich außer Thätigkeit gesetzt. Aber der Arm des Herrn war noch immer ausgereckt und eben jetzt zu neuen Schlägen erhoben. Denn schon hatte der Herr wider die verkehrte und zuchtlose Christenheit abermals jene antichrist- liche Macht erweckt, welche seit Mohamed's Zeiten als Würg- und Todesengel die faulen Glieder vom Leibe der Christenheit vollends abgetrennt und vernichtet hatte und dem Ueberrest fortwährend ein Dorn in der Seite blieb. Die Kraft der Araber, die einst vom Indus bis zum Tajo herrschten, war freilich längst wieder zerbrochen. Aber immer neue kräftigere Völker wußte der Herr von Zeit zu Zeit zur Verschärfung der Plage auf den Schauplatz zu führen, Völker, welche fast alle zu dem vielverzweigten asiatischen Völkerstamm der Tu rk (Turkmanen) gehörten. Wir haben bereits die Seldschukken zur Zeit der Kreuzzüge kennen gelernt (S. 396). Jetzt begegnen uns die Osmanen, die ersten und einzigen, die berufen waren, von Asien her Europa's Grenzen zu überschreiten und von dem alten Kaisersitze vieltausendjähriger Cultur, von Constantinopel aus, die greulichen Ver- heerungen roher und unbildsamer Barbaren bis in das Herz Europa's zu tragen. Von Osman haben die Osmanen chre Benennung, von einem türkischen Häuptling, der mit einer Schaar von Knechten von den westlichen Grenzen Armeniens aufbrach (1298), um Streif- und Eroberungszüge in die kleinasiatischen Länder hinein zu versuchen. Es gelang ihm in unerwarteter Weise. Sein Sohn Orch an (1326) stand schon als Sieger an den Ufern des Hellespont und des Bospo- rus und schaute mit ländergierigen Blicken nach der europäischen Küste hinüber. Dessen Sohn Mur ad (1359 — 89) konnte sogar

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 426

1859 - Lübeck : Rohden
4*26 Xxi. §. 14. Untergang der Hohenstaufen und unverständiger Triumph ic. sogar vor Manfred wieder aus Neapel entweichen. Da wandte dieser sich, wie auch sein Vorgänger schon gethan hatte, an fremde Fürsten in Frankreich und England, daß sie mit Geld und Truppen ihm zu Hülfe kämen, ihm hülfen Unter-Italien und Sicilien wieder zu gewinnen und von ihm zu Lehen zu nehmen. Allein der Papst starb über diesen Bemühungen, während dagegen Manfred's Macht sich täglich weiter über ganz Italien ausbreitete, und seine Hofhaltung so sehr der Sitz der Freude, des heitern Lebensgenusses, der Kunst, Kraft und Tüchtigkeit ward, daß die glücklichen Zeiten Friedrich's Ii. wiedergekehrt, ja noch überboten schienen. Auch Urban Iv. (1261 —64), obwohl eben so unversöhnlich und voll Hasses gegen Manfred wie Innocenz, vermochte nichts gegen ihn auszurichten. Wohl aber hatte er durch die Einladung Karl's von Anjou, des Bruders von Ludwig dem Heiligen, König von Frankreich, den großen Wendepunkt vorbereitet, an dem der Glanz des hohenstaufischen Hauses für immer zu Grunde gehen sollte. Im Jahre 1265 bald nach der Thronbestei- gung El emenö'iv. kam dieser finstere, tyrannische, geld-und herrsch- gierige Mensch mit seinen leichtsinnigen, hochfahrenden und zuchtlosen Franzosen nach Italien, und schon im Anfang 1266 ward durch die eine Schlacht bei Benevent ganz Neapel für Karl gewonnen und Manfred mit seinem ganzen Hause unter entsetzlichen Grausamkei- ten vernichtet *). Nun war nur noch der zarte Jüngling Conrad in von Schwaben übrig. Als er vernahm, mit welcher unerhörten Härte, Blutdurst und Frevelmuth der fremde König in dem schönen Erbgut seiner Väter herrschte, wie selbst der Papst voller Entsetzen über solche Greuel sei, als er gar viele Einladungen und Zusprachen von den Ghibellinen aus Italien empfing, da wagte er hochherzig den kühnen Schritt, verließ die zärtliche Mutter im Schwabenland und zog mit geringer kriegerischer Begleitung nach Italien. Wohl fand er Unter- stützung bei den Ghibellinen, wohl schien ihm einen Augenblick das Glück zu lächeln, aber auch nur einen Augenblick. In der Schlacht *) Wir wollen bei diesem greulichen Anfang deö Haufcs Anjou sogleich daran erinnern, daß sein späterer Fortgang und namentlich sein Ende nichts Anderes ist, als ein fortgchendcs schreckliches Gericht des Herrn, sowohl in Italien, als auch in Ungarn, wohin es sich später verzweigte. Durch Gatten- und Brudermord und blutige Greuel aller Art hat sich dieses Geschlecht selber aufgeriebeu, ja man kann sagen, es ist in einem Meere von Blut erstickt. Nicht minder wußte der Herr die übermüthigen und heillosen Franzosen zu finden, welche in Neapel und Sicilien prahlten und frevelten, noch ärger als ihr Herr. In der schrecklichen sicilianischcn Vesper fanden sie alle in einer Nacht ihren Tod (.1282).
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